Sita hat ne dicke Backe. Bzw hat wieder eine. Denn: vor Wochen schwoll die linke Backe unter dem Auge kräftig an. Ein Besuch in der Tierklinik brachte uns Antibiotika und die Vermutung, dass entweder ein Fremdkörper festsitze oder die Zahnwurzel entzündet sei. Jedenfalls sähe das komisch aus. Natürlich ging die Schwellung unter Antibiose zurück und wir wurden nochmal bei der Haustierärztin vorstellig. Komme wahrscheinlich wieder, müsse man operieren, der Zahn sähe komisch aus. War mir alles zu schwammig, deshalb: ab zum Zahntierarzt.
Und siehe da: nach 5 Minuten Begutachtung war klar: hinterer Backenzahn abgebrochen, Zahn wird entfernt. Außerdem fehlt in der unteren Zahnreihe ein kleiner Zahn, der nie durchbrechen konnte und noch im Kiefer sitzt. Um einer mögliche Fistelbildung vorzubeugen, wurde auch der entfernt. Auf dem Röntgenbild wurde das Ausmaß der dicken Backe deutlich, denn auch der Kieferknochen war kräftig betroffen. Die große Überraschung: auf der rechten Seite bestand das genau gleiche Problem! Zahn angeknackst, Entzündung – aber noch nicht so weitläufig.
Und so ging’s ab zur OP, die Sita bestens überstanden hat. In 6 bis 8 Wochen ist nun der rechte Backenzahn dran.
Bis auf die Schwellung, war Sita vor der OP grundsätzlich nichts anzumerken. Kein Winseln, kein Jammern, keine Fressunlust (Fressunlust?). Im Nachhinein fiel mir ein, dass sie schon länger sehr rechtslastig kaute, was ich aber weder deuten noch werten konnte. Nun ist die Backe wieder dick – aus den richtigen Gründen.
Bitte denkt daran: auch wenn euer Hund vorhandene Zahnschmerzen verhaltensmässig nicht deutlich nach außen trägt – sie sind da und sie können heftig sein. Die neuronale Verschaltung der Zähne und des Kiefers unterscheidet sich nicht von der des Menschen. Und wir wissen alle, wie übel Zahnweh ist. So subtil die Symptomatik beim Hund auch sein mag, können solche Schmerzen alles andere als förderlich für soziales Verhalten und Meisterung des täglichen Lebens sein.
Deshalb: achtet darauf, was euer Hund kaut. Hirschgeweihe oder Rinderknochen sind äußerst hart und können – je nach Kauverhalten des Hundes – Zähne brechen (letzteres war vermutlich bei Sita der Grund). Regelmäßige Kontrollen und Besuche beim Zahntierarzt sind sinnvoll, denn sie können größere Baustellen vorbeugen oder rechtzeitig erkennen.
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